Birdrace 2017

Am 6. Mai fand das 14. bundesweite Birdrace statt. Bereits zum 6. Mal dabei, das Team Elbregenpfeifer neben dem Team Elbspötter im Landkreis Wittenberg das 5. Jahr in Folge am Start. Es gab wieder einen neuen Teilnahmerekord. Und 311 Arten wurden nach derzeitigem Stand am „Tag der Vogelartenvielfalt“ entdeckt – noch einmal mehr als im vergangenen Jahr (302).
Ergebnis: mit 146 Arten neuer persönlicher Rekord, damit im Land Sachsen-Anhalt Platz 2, bundesweit ein großartiger 14. Platz bei 308 teilnehmenden Teams. Sogar so manche Küstenteams konnten geschlagen werden!

 

  

(Fotos: Axel Schonert)

 

Auszug aus dem Bericht von A. Schonert:

Später sind wir zur Alten Elbe Bösewig. Dort fanden wir noch Bekassinen sowie Krick-, Knäk- und Schnatterente. Da hatten wir Glück mit dem relativ hohen Elbepegel, dadurch war etwas Wasser drin. Danach Richtung Blockfeld; Fischadlerhorst (Altvogel saß drauf) und Wanderfalkenhorst (Jungvögel hopsten im Horst). Weiter zum Duchstich Pratau: dort sind die Elbwiesen zum Teil flach überschwemmt, tolle Bedingungen für viele Wasservögel. Wir konnten als neue Arten Kampfläufer, Grünschenkel, Löffelente und Saatgans beobachten, sogar ein Singschwan gab sich die Ehre! Zudem rief eine Wachtel aus dem hohen Gras; wie manch andere Art auch diese als Erstbeobachtung 2017!
Bei Karlsfeld fanden wir eine der letzten Haubenlerchen des Landkreises Wittenberg.
Weiter zur Mündung der Schwarzen Elster. Dort konnten wir tolle Momente mit Kranichen beobachten, leider ohne neue Art.
Dann zur Kiesgrube Prettin. Dort war enorm viel auf einer kleinen Kiesinsel los. Es brüteten auf wenigen Quadrametern Graugänse, Haubentaucher, Lachmöwen, Flußseeschwalben und sogar ein Austernfischer! Dieser war als neue Art besonders willkommen. Wenige Minuten später flitzten zwei Ortolane durch eine nahe Hecke. Glück gehabt, dass wir diese sehen konnten.
Leider lief nicht alles so erfolgreich. Auf den Tip des Teams Elbspötter hin fuhren wir an die Wendel, hier sollte eine Blessgans sitzen. Diese fanden wir leider nicht. Auch die von denen beobachtete Uferschnepfe am Durchstich gab sich uns nicht die Ehre. Der fest eingeplante Rothalstaucher am Ausreißerteich hatte wohl auch andere Pläne und der Baumfalke, von einem anderen Beobachter in Bösewig gesehen, war von uns nicht zu entdecken. Schade. Aber so ist das Beobachten in freier Natur eben…
Pünktlich zum abendlichen Ausflug standen wir mit dem Team Elbspötter gemeinsam vor einem Hof in Bleddin und erlebten den Start der Schleiereule. Das war für uns die 143. Art! Von der Probstei her rief sehnsüchtig ein Waldkauz, 144! Danach fuhren wir in die Glücksburger Heide. Bereits beim ersten Stopp rief ein Raufußkauz intensiv. Dieser war bislang offenbar unverpaart geblieben und verstärkte seine Anstrengungen nun erheblich.
Die für die Glücksburger Heide erhofften Ziegenmelker hörten wir leider nicht. Das wechselhafte und kühle Wetter der vergangenen drei Wochen hat nicht nur Kleingärtner und Obstbauern geärgert, es hat wohl auch zur Verzögerung des Heimzuges dieser großen Insektenfresser geführt. Immerhin erfreute uns eine Waldschnepfe noch mit ihrem Besuch, geheimnisvoll „knorksend“ flog sie über unsere Köpfe hinweg. Das war 23:30 die letzte neue Art.
Euphorisch ob der letzten tollen Arten, nach 20 Stunden Birdrace am Stück aber auch völlig fertig, traten wir den Heimweg an. Nach Eingabe der wichtigsten Ergebnisse im Internet lagen wir 1:00 endlich im Bett.

 

(Foto & Titelbild: Henrik Klemm)

 

Zeitungsbericht aus der Mitteldeutschen Zeitung: