14 Okt Projekt Rotbauchunke im Wulfener Bruch
Autor: Jennifer Duckwitz
In den letzten zwei Jahrzehnten ist ein kontinuierlicher Verbreitungsrückgang der Rotbauchunke in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Vor allem die dauerhaft ungünstigen hydrologischen Bedingungen, die zu einer Verlandung oder einem vollständigen Verlust der Laichgewässer führen, drängen das Vorkommen der Rotbauchunke in das Elbtal zurück. Zudem sorgt die intensive Entwässerung und Nutzung der Landschaft, sowie der Fischbesatz von Kleingewässern für eine Isolation und einem schrittweisen Verschwinden der verbliebenen Teilpopulationen der Art.
Um dem entgegenzuwirken, arbeiten wir eng mit Naturschutzbehörden, Bauingenieuren und Naturschutz- und Landschaftspflegeverbänden zusammen. Im Jahr 2021 haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Habitatstrukturen im Wulfener Bruch für die Rotbauchunke zu verbessern. Das Areal ist in großen Teilen FFH-Gebiet und geprägt von einem Mosaik aus Grünland, Ackerflächen, Feldgehölzen und Kleingewässern. Im Wulfener Bruch hat sich die Situation für die Rotbauchunke ebenfalls deutlich verschlechtert. Aktuell existiert nur noch ein vereinzeltes und stark isoliertes Vorkommen im Westteil des Gebietes. Um den Arealvorposten der Rotbauchunke zu sichern, wieder zu vernetzen und geeignete Laichhabitate wiederherzustellen, wurden auf insgesamt 15 Flächen verschiedene Maßnahmen durchgeführt. Durch die Modellierungen von Wiesensenken entstanden auf 9 Flächen temporäre Gewässer. Auf weiteren 5 Flächen erfolgte, unter Einsatz von Baustellenfahrzeugen, eine Entschlammung sowie Entkrautung von bereits stark verlandeten Gewässern. Die praktische Umsetzung wurde von unserem Büro vor Ort begleitet. Wir tragen Sorge dafür, dass sämtliche Bestimmungen des Artenschutzrechtes und des Gebietsschutzes berücksichtigt werden.
Zum Beispiel überprüfen wir das ausgebaggerte Material auf das Vorhandensein geschützter Tierarten. Darüber hinaus wird darauf geachtet, dass den Habitatansprüchen der Rotbauchunke Rechnung getragen wird. Die Rotbauchunke bevorzugt besonnte, fischfreie Flachgewässer. Neben den aquatischen Laichhabitaten wurden die angrenzenden Landlebensräume der Rotbauchunke attraktiv gestaltet. Als Landverstecke dienen Gehölzstrukturen und mit den Bodenaushub modellierte Wälle, die im Zusammenspiel schöne Hohlraumsysteme ergeben.